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Wenn du eine Phishing-Mail geöffnet hast, ist umgehendes Handeln entscheidend, um den Schaden zu begrenzen. Das musst du tun:

1. Ändere deine Passwörter

  • Sofortige Passwortänderung: Wenn du auf einer Phishing-Seite deine Login-Daten (z. B. iCloud, meine-deutsche-bank, Microsoft Azure) eingegeben hast, solltest du umgehend das Passwort ändern.
  • Erstelle starke und einzigartige Passwörter: Nutze für jeden Dienst ein eigenes Passwort, um zu verhindern, dass Hacker auf mehrere Konten zugreifen, wenn sie eines knacken.
  • Aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Wenn möglich, aktiviere 2FA, um eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzuzufügen.

2. Informiere die betroffenen Dienste

  • Benachrichtige die betroffenen Unternehmen: Wenn du glaubst, oder gar erste Anzeichen siehst, dass Hacker dein Bankkonto kompromittieren, kontaktiere den Support der jeweiligen Unternehmen, um sie über den Vorfall zu informieren. Viele Dienstleister, die mit Kontobewegungen zu tun haben, bieten Hotlines speziell für Notfälle an.
  • Sperre relevante Konten: Bei einem Online-Banking-Phishing solltest du sofort die Bank kontaktieren, um dein Konto vorübergehend zu sperren und unberechtigte Transaktionen zu verhindern.

3. Überprüfe deine Kontobewegungen

  • Prüfe deine Bank- und Kreditkartenabrechnungen: Suche nach verdächtigen Transaktionen. Wenn du unautorisierte Abbuchungen siehst, melde dies umgehend deiner Bank.
  • Lass gegebenenfalls deine Karte sperren: Falls sensible Zahlungsinformationen gestohlen wurden, lass deine Karte sperren - ob Debit, Kreditkarte oder EC - und eine neue ausstellen.

4. Scanne dein Gerät auf Schadsoftware

  • Viren- und Malware-Scan durchführen: Es ist möglich, dass die Phishing-Seite Malware auf deinem Gerät installiert hat. Nutze einen aktuellen Virenscanner, um dein Gerät zu überprüfen und potenzielle Bedrohungen zu entfernen. Der Windows-Defender ist nativ in das Betriebssystem eingebunden und stellt bereits einen vollständigen Virenscanner dar.
  • Browser-Erweiterungen überprüfen: Deaktivere alle Plug-ins deines Webbrowser, außer solche, die du absolut dringend zum Überleben im WWW benötigst. Viele Plug-Ins injizieren Code in deine Browsertabs. Sollten Hacker sich Zugriffe auf deinen Webbrowser verschafft haben, könnten sie über die Plug-Ins - manche nennen sie auch Extensions - Backdoors auf deinen Computer installieren. Backdoors löschen ist sehr aufwändig und sehr teuer.

5. Melde den Phishing-Angriff

  • Melde den Angriff bei offiziellen Stellen: Informiere die Verbraucherschutzbehörde oder nationale Cybersicherheitszentralen (z. B. das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Deutschland) über den Phishing-Versuch. Dies hilft dabei, andere zu schützen und den Angreifern auf die Spur zu kommen.
  • Phishing-Mails an den Anbieter weiterleiten: Leite verdächtige E-Mails an Dienste weiter, wie z. B. phishing@paypal.com, spoof@amazon.com oder ähnliche Adressen von Unternehmen, die gefälscht wurden.

6. Achte auf Identitätsdiebstahl

  • Überwache deine Kreditwürdigkeit: Falls du sensible persönliche Daten wie deine Sozialversicherungsnummer (falls zutreffend) oder Ausweisdaten preisgegeben hast, solltest du deine Kreditwürdigkeit überwachen. In einigen Ländern bieten Kreditagenturen einen Identitätsdiebstahl-Überwachungsservice an.
  • Sperre deine Kreditdateien: Falls du denkst, dass deine Identität gestohlen wurde, kannst du in vielen Ländern bei den Kreditbüros eine Kreditsperre beantragen, um zu verhindern, dass Kredite in deinem Namen aufgenommen werden.

7. Informiere Freunde, Familie oder Kollegen

  • Warnung an Kontakte: Falls du den Phishing-Angriff über soziale Medien oder E-Mail-Konten erfahren hast, informiere deine Kontakte darüber, dass dein Konto möglicherweise kompromittiert wurde. Sie sollten auf verdächtige Nachrichten achten.

8. Lerne aus dem Vorfall

  • Lerne aus dem Vorfall: Überlege, wie der Angriff abgelaufen ist, und schärfe dein Bewusstsein für zukünftige Phishing-Versuche. Das Erkennen von Phishing-Merkmalen ist der beste Schutz.
  • Aktualisiere Software: Stelle sicher, dass dein Betriebssystem, dein Browser und alle Programme, die du nutzt, stets auf dem neuesten Stand sind, um Sicherheitslücken zu schließen.

Zusammenfassung der wichtigsten Maßnahmen:

  1. Sofort Passwort ändern
  2. Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
  3. Betroffene Dienste und Unternehmen informieren
  4. Transaktionen und Kontobewegungen überprüfen
  5. Gerät auf Viren und Malware scannen
  6. Den Angriff bei offiziellen Stellen und Anbietern melden

Durch schnelles Handeln kannst du den Schaden minimieren und zukünftige Angriffe besser verhindern.


Woran erkenne ich, ob eine URL ein Phishing-Angriff ist?

Phishing-Angriffe zielen darauf ab, Benutzer zu täuschen und dazu zu bringen, vertrauliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten auf einer gefälschten [Website]/basics/was-ist-frontend.html einzugeben. Es gibt einige Hinweise, an denen du eine potenziell gefährliche URL erkennen kannst:

  1. Verdächtige oder unübliche Domainnamen:
    • Phishing-Websites verwenden oft ähnlich klingende oder aussehende Domains wie legitime Websites. Zum Beispiel könnte eine URL wie www.faceb0ok.com (mit einer Null anstelle eines “o”) verwendet werden, um die offizielle Facebook-Seite zu imitieren.
    • Zusätzliche oder ungewöhnliche Subdomains: Eine Subdomain wie login.security.paypal.com.phishingseite.com ist verdächtig, da die echte Domain paypal.com sein müsste, nicht phishingseite.com.
  2. Kein HTTPS (kein Schloss-Symbol):
    • Fehlendes https:// am Anfang einer URL oder kein Schloss-Symbol in der Adressleiste des Browsers kann ein Zeichen sein, dass die Seite nicht sicher ist.
    • Allerdings gibt es auch Phishing-Seiten, die https:// verwenden, also ist dies kein alleiniger Indikator.
  3. Rechtschreibfehler in der URL:
    • Phishing-Seiten haben oft kleine, schwer erkennbare Fehler im Domainnamen, z. B. dropb0x.com statt dropbox.com.
  4. Ungewöhnlich lange oder komplexe URLs:
    • Wenn eine URL besonders lang und unübersichtlich ist, mit vielen Zeichen, Ziffern oder unverständlichen Wörtern, kann dies auf einen Phishing-Versuch hindeuten. Allerdings können lange und unübersichtliche URLs auch einfach nur Query-Parameter darstellen - eine übliche Art, Informationen durch das Internet zu transportieren. In diesem Post schreibe ich etwas ausführlicher über URLs .
  5. URL-Verkürzungsdienste:
    • Phishing-Angriffe nutzen oft URL-Verkürzer wie bit.ly, um die wahre Adresse zu verbergen. Sei vorsichtig, wenn du solche verkürzten Links klickst.
  6. Pop-ups oder seltsame Aufforderungen:
    • Wenn die URL dich zu einer Seite führt, die sofort nach Passwörtern, persönlichen Informationen oder Zahlungsdaten fragt, ist Vorsicht geboten.
  7. Überprüfung der URL mit Tools:
    • Es gibt Online-Tools, die es ermöglichen, URLs auf Phishing-Angriffe zu überprüfen, z. B. Google Safe Browsing oder Phishtank.

Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen kannst du Phishing-URLs besser erkennen und vermeiden.

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